Inwieweit darf oder sogar muss Kunst politisch sein? Möchten wir überhaupt öffentlich politisch Stellung beziehen? Fragen dieser Art haben uns dazu bewegt, diesen Song und dieses Video zu machen.
Vergangenes Wochenende trafen wir uns im Jimmy Gee Studio Berlin für Drum-Recordings anlässlich des neuen (fünften) Studioalbums und zum Videodreh für unseren Song #NoWar. Die Situation in der Welt ist zur Zeit ziemlich brisant, aufgeheizt und beeinflusst auch uns. Musik ist unser Sprachrohr, unser Ausdrucksmittel. Wir lieben es, verbal und akustisch das zu verpacken, was uns gerade interessiert und bewegt, um es gewollt gefärbt nach außen zu transportieren. Dabei bedienen wir uns Themen wie Liebe, Paarung, Menschlichkeit, Wut, Schmerz, Recht und Unrecht aus persönlichen Erfahrungen. Kurzum geht es um das Leben. Immer wieder raten uns unterschiedliche Menschen aus dem Musikbusiness oder auch aus dem engeren Freundeskreis davon ab, auf der Bühne politisch zu sein. Sie meinen es sicher gut mit uns. Denn es ist wieder gefährlich geworden, sich zu positionieren – egal in welche Richtung. Das zeigt das jüngste Beispiel – Xavier Naidoo – besonders deutlich!
In Songtexten und Interviews provoziert Xavier bewusst um darauf aufmerksam zu machen, was ihn bewegt – nach dem Motto: Fürchte dich nie davor, das Richtige zu tun! Man darf anderer Meinung sein. Man darf auch dagegen argumentieren – gerne auch in Form von Kunst, wenn einem danach ist. Stattdessen erfährt der Mensch als Antwort einen einseitigen Shitstorm mit schlimmsten Beleidigungen, Diffarmierungen und irrwitzigen Beschuldigungen bezüglich politischer Gesinnung und Orientierung.
Was darf also Kunst im weitesten Sinne heute? Ist Kunst auch dazu da, zum kritischen Denken anzuregen und zur Meinungsbildung beizutragen oder hat Kunst nur die Aufgabe zu unterhalten, zu vergessen, sich abzulenken?
Ich bin der Meinung, Kunst muss individuell und ehrlich sein. Was Kunst für mich ausmacht, ist ihre Einzigartigkeit in der Art und Weise, wie sie etwas vermittelt. Kunst wäre nicht Kunst, wenn sich ihr Schöpfer Denk- und Arbeitsanweisungen fremder bedient. Dann wird aus Kunst Polemik. Dabei besteht die Gefahr der Instrumentalisierung. Entweder – und das ist schon der beste Fall – instrumentalisiert der Künstler selbst mit seinem Werk. Im schlechtesten Fall instrumentalisiert ein anderer – zum Beispiel der Staat – und nutzt die Kunst für eigene Interessen, manchmal sogar gegensätzlich dem, was der Kunstschaffende auszudrücken vermochte (worst case)!
Es ist nicht unser Anliegen, mit unserer Musik zu erziehen. Genauso wenig möchten wir das was uns wirklich bewegt von ihr fern halten. #NoWar ist unser Spagat zwischen einem politischem Statement und persönlicher Herzensangelegenheit – MAKE MUSIC – LIVE LOVE – NO WAR!
Jimmy Gee Vocals and Guitars | Eda Schilling Keys | Oliver Busch Bass | Leo Sieg Drums
Verse:
I see the people, see their faces in the fog, now
I see their tears, I hear the howling of the dogs
I hear the thunder, as the tanks keep rolling on
I hear the steel, the rattle of their guns
Chorus:
We want no war, we want no fear
We want no cries, no more tears
Cause, without an enemy no war
Open your eyes, you’ll see much more
Verse:
I smell the fuel, smell the smoke within these walls, now
Smells like someone’s burning meat down the hall
I feel a storm a-coming, poison in the air, now
I feel my heart, my blood is on fire
Chorus:
We want no war, we want no fear
We want no cries, no more tears
Cause, without an enemy no war
Open your eyes, you’ll see much more
Verse:
I hear the screams, I hear the bones as they break, now
I hear the thunder of their boots down the lane
I see their scars, I see the sweat as it drips, now
I see their eyes, I see the blood on their lips
Chorus:
We want no war, we want no fear
We want no cries, no more tears
Cause, without an enemy no war
Open your eyes, you’ll see much more
[Lyrics by Jimmy Gee and Paul Bowen]